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31. Jan 2021

August-Renner Realschule bemüht sich mit Bundestagsabgeordnetem Kai Whittaker um bessere Förderung von Gedenkstättenfahrten zu ehemaligen Orten des NS-Terrors

Die August-Renner Realschule in Rastatt ist Mitglied des bundesweiten Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Um die damit verbundenen Projekte vorzustellen und für mehr Unterstützung bei Fahrten zu Gedenkstätten durch die Bundesregierung zu werben, trafen sich die Verantwortlichen Lehrer und Schulleiter Stefan Funk mit dem CDU – Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker.

 

„Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ist eine besondere Auszeichnung für Schulen, die sich im Schulalltag gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit einsetzen. Der Titel ist gleichzeitig als fortdauernde Selbstverpflichtung zu verstehen. Nur wenn sich in geheimer Abstimmung mindestens 70 Prozent der Schulmitglieder bereit erklären, sich im Sinne des Labels gegen Rassismus und Ausgrenzung aktiv einzusetzen, darf eine Schule das Label tragen.

 

Die August-Renner Realschule trägt diese Auszeichnung auch dank ihrer nachhaltigen und konsequenten Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Initiiert und betreut wurde die damit verbundenen Projekte durch die Lehrkräfte Christian Steidle, Thorsten Ackermann und Ann-Carolin Jendrek mit der Unterstützung des Schulrektors Stefan Funk.

 

Bereits in seiner Diplomarbeit habe er sich mit dem Thema Gedenken an den NS-Terror auseinandergesetzt, berichtet Steidle Whittaker bei seinem Besuch. Mit Ackermann und Jendrek habe er dann an der August Renner Realschule Kollegen gefunden, die ebenfalls bereit sind, Projekte gegen das Vergessen und Verharmlosen der Nazidiktatur zu initiieren. Fahrten zur KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Zeitzeugengespräche und zahlreiche Aktionen an der Schule fanden bislang an der Realschule statt.

 
Damit die Projekte stattfinden können, ist von den Schülerinnen und Schülern viel Eigeninitiative gefordert. Bisher gibt es für Fahrten nach Ausschwitz keine Zuschüsse. Die nötigen Gelder müssen daher über Spenden finanziert werden. Dieses Jahr sammelten die Schüler genug Spenden, Corona-bedingt konnte die Fahrt aber nicht mehr stattfinden. Die Spenden kommen vor allem aus Unternehmen. Ob nun nach Corona, die Spendenbereitschaft weiter hoch sein wird, sei ungewiss, betont Ackermann.

 

„Die Schüler stecken sehr viel Arbeit in die Fahrten, verfassen Anschreiben und führen Telefonate, bis die Finanzierung steht“, beschreibt Steidle den hohen Aufwand. Das hätten die Schüler stets mit großer Motivation erledigt. Dennoch sei jede Fahrt aufs Neue ein Kraftakt und mit Unsicherheit verbunden.

 

Um die Finanzierung langfristig auf sicheren Boden zu stellen, ging Ackermann daher im Frühjahr auf Whittaker zu und bat um politische Unterstützung.

 

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„Ich habe mich nach dem Gespräch informiert und war verwundert, dass es bisher tatsächlich noch keine Förderung dieser Art gibt. Beim Generalsekretär der CDU, Paul Ziemiak, stieß ich dann mit meinem Anliegen auf offene Türen. Gerade in der jüngsten Zeit mit zunehmenden Angriffen auf Jüdinnen und Juden sowie Beschädigungen von jüdischen Einrichtungen und einem offenen Verharmlosen der NS-Zeit sind solche Schulprojekte und Fahrten zu Gedenkstätten wichtiger denn je“, so Whittaker.

 

Eine gute Nachricht hatte Whittaker dann auch im Gepäck: Der Bundestag werde demnächst beschließen, seine Zuschüsse für Fahrten zu Gedenkstätten zu verdoppeln und die Förderrichtlinien anzupassen.

 

„Leider ist die Arbeit damit noch nicht getan, als nächstes sind die Länder dran“, betont Whittaker. Da Bundeszuschüsse von den Ländern vergeben werden, entscheiden die Förderrichtlinien der Länder, für welche Fahrten Zuschüsse vergeben werden können. In Baden-Württemberg sind prinzipiell nur Fahrten innerhalb Baden-Württembergs oder nach Dachau förderfähig. Das entsprechende Ländergesetz müsste angepasst werden. Whittaker will hierzu gemeinsam mit den Lehrern der Realschule den Kontakt zu seinen Landtagskollegen suchen.

 

„Ich bin zuversichtlich, dass auch der Landtag in Baden-Württemberg bereit sein wird, engagierte Schulen bei solchen Gedenkfahrten zu unterstützen“, so Whittaker abschließend.

 

Fotos: Sebastian Schillinger

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