„Demokratie ist keine Amazon-Dienstleistung, die man einfach bestellen kann!“
Am 25. Januar besuchte der Bundestagsabgeordnete Kai Whittaker die August-Renner-Realschule. Die antisemitischen Schmierereien am Schloss waren Anlass zu einer Gesprächsrunde über den Israelkrieg, Antisemitismus in Deutschland und die Rolle, die Jugendliche spielen können. 60 ausgewählte Schüler/innen vertraten die 9. und 10. Klassen und erzählten im Anschluss als Multiplikator ihren Mitschülern von der einstündigen Gesprächsrunde.
Sehr deutliche Worte fand der Bundestagsabgeordnete Kai Whittaker zur Rolle Chinas und das Wirken auf Jugendliche über TikTok. Er entlarvte Ziele und Wirkmechanismen von Diktaturen, was die Jugendlichen sehr spannend fanden, da sie durch die Medienwelt direkt davon betroffen sind. In der Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern betonte er mehrfach, dass Grundrechte nicht aushebelbar seien und eine Demokratie keine „Amazon-Dienstleistung“ sei, die man einfach bestellen könne. Nur durch persönliches Engagement und Minderheitenschutz ließe sich das Wiederholen der Geschichte verhindern. Angesprochen auf die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus zeigte sich Whittaker zufrieden: „Es macht mir Hoffnung, dass die Menschen sehen, was in diesem Land passiert“. In anschließenden Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern zeigten sich diese insbesondere von den Erzählungen Whittakers über seine Israelreisen beeindruckt, denn er machte sich selbst in mehreren Besuchen ein Bild und erzählte sehr anschaulich von der „menschlichen Tragödie“.
Nach einem gemeinsamen Snack und einigen persönlichen Gesprächen mit den Schülern unterschrieb Kai Whittaker auf dem Wandbild „Einheit, Vielfalt und Zusammenhalt“.
Einen Bundestagsabgeordneten kennenzulernen und ihm Fragen stellen zu dürfen, empfanden die Schüler als spannend. Nach der SPD-Abgeordneten Gabriele Katzmarek und Kai Whittaker von der CDU wird sich im März Thomas Hentschel der Grünen im Rahmen einer Fragerunde den Schülern vorstellen.
Text und Bilder: Anna Weber